Künstlerin Tanja Leodolter war schon als Kind kreativ
Augsburger Allgemeine | 8. März 2017 | Ingeborg Anderson
Die Werke der Bobingerin Tanja Leodolter sind im Unteren Schlösschen ab dem 12. März zu sehen.
Unter den vier Künstlern, die die neue Ausstellung im Kunstverein bestreiten, ist auch die Bobingerin Tanja Leodolter. Wer 2015 ihre Ausstellung im Rathaus gesehen hat, erinnert sich an ihre atmosphärisch dichten Landschaftsbilder.
Aber das ist nur eine Facette ihres Schaffens, das eine saisonale Besonderheit aufweist. „Die Landschaften male ich am liebsten plein air, also draußen, wegen der unmittelbaren sinnlichen Eindrücke von Formen, Licht und Farbe – es sind meine Sommerbilder“, sagt sie.
Leodolters Bilder sind abstrakt
Aber in der aktuellen Ausstellung sucht man diese Landschaften vergeblich. Hier präsentiert sie abstrakte Bilder. „Man könnte sagen, es sind Winterbilder, denn wenn ich in der kalten Jahreszeit nicht draußen male, setze ich mich künstlerisch mit schwer greifbaren Themen, die auf geistiger Ebene liegen, auseinander.“ Das können Polaritäten wie leicht/schwer oder luftig/massig sein, aber auch Entwicklungs-
strukturen wie etwa Ordnungsprozesse im Chaos. Da kam ihr der Ausstellungstitel „offen/dicht“, den die ausstellenden Künstler – außer ihr noch Anneliese Hirschvogl, Christina Weber und Rainer Kaiser – als gemeinsamen Nenner für ihre Arbeiten fanden, sehr zupass.
Tanja Leodolter ergriff einen kreativen Beruf
Eine weitere künstlerische Facette Tanja Leodolters sind Zeichnungen, in denen die Linien einen konzentrierten Moment der Wahrnehmung fassen. Geprägt wurde Leodolter von einer ausgesprochen kreativen Kindheit: „Ich konnte Basteln, Malen, Schneidern, Töpfern und Theaterspielen und mich viel in der Natur bewegen.“ Da lag es nahe, einen kreativen Beruf zu ergreifen – sie wurde Kommunikationsdesignerin. Als solche ist sie auch außerhalb von Galerien im Bobinger Stadtbild präsent; etwa bei dem Plakat zu den Bobinger Puppentheater-Tagen.
Die Vernissage ist am Sonntag, 12. März, um 15 Uhr. Die Ausstellung ist bis zum 9. April im Unteren Schlösschen, Römerstraße 73, zu sehen. Öffnungszeiten sind Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 15 bis 18 Uhr sowie am Sonntag von 14 bis 18 Uhr.